Was ist Holocaust-Education?
Holocaust-Education kann als Form der Werte- und Moralerziehung gesehen werden, die Aufklärung im Bereich Antisemitismus, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus anstrebt. Nach Theodor W. Adorno ist sie die "Erziehung nach Auschwitz".
Es gilt, die Ursachen und Folgen des Holocausts zu beleuchten und so zu verhindern versuchen, dass sich das Geschehene wiederholt.
Veranstaltungen 2012:
Tagung am 21. Januar "Die Shoa in Schule und Öffentlichkeit"
Erfahrungen - Erwägungen - Empfehlungen. Wie geht man mit dem Zivilisationsbruch Holocaust um?
Mehr Informationen zum Programm finden Sie hier.
Die Abstracts zur Tagung als PDF.
Begegnungen zwischen Holocaust-Überlebenden und Schülern
Im Jahr 2011 organisiert Tamach in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich zwanzig Begegnungen zwischen Holocaust-Überlebenden und Schülern.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Einen Bericht zu einer Begegnung ist in der Zeitung "Zürcher Oberland Medien" erschienen. Diesen können Sie hier ansehen.
Bei einer Begegnung mit einem Holocaust-Überlebenden wurden von der Fotografin Frederike Asaël einige Aufnahmen gemacht (siehe rechts).
Nach den Begegnungen haben die Schüler sehr viele Feedbacks gegeben und Briefe geschrieben. Besonders eindrücklich sind die Briefe einer Klasse, welche alle in Form eines Schmetterlings gschrieben wurden. Hier können Sie einige Beispiele sehen.
Archiv: Schularbeiten über das Thema des Holocaust in der Schweiz
Tamach sammelt alle Arbeiten in der Schweiz, welche sich mit dem Thema des Holocaust auseinandersetzen. Deshalb werden alle Schüler und Lehrer gebeten, die Arbeiten per Post oder als PDF einzusenden. Tamach ist dafür sehr dankbar. Es existiert auch die Möglichkeit, die Arbeiten auf der Homepage von Tamach zu publizieren.
Erhebung über Holocaust-Education an Schweizer Schulen
2011-12 führt Tamach in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Rorschach eine Erhebung in den Deutschschweizer Schulen durch. Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, welche Formen der Holocaust-Education bestehen und inwiefern allenfalls Lücken bestehen. Aufgrund der Ergebnisse sollen dann ergänzende Lehrmittel und Weiterbildungen für Lehrpersonen entwickelt werden.
Der Fragebogen wird einerseits denjenigen Lehrern aus den Sekundarstufen I und II, die sich zur Teilnahme bereit erklärten, verschickt und andererseits an Weiterbildungen verteilt.
Bitte kontaktieren Sie uns am einfachsten per Email, wenn Sie gerne mitmachen wollen.
Der Dr. Kurt Bigler / Berheimer-Preis
Dr. Kurt Bigler / Bergheimer war eine Holocaust-Überlebender, der dank der Schweiz überlebt hat und sich zeitlebens stark für Holocaust-Education engagiert hat. Der Dr. Kurt Bigler / Bergheimer-Preis reizt und fordert zur Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Schweiz an.
Zum Verständnis von Holocaust-Education
Die Vermittlung des Holocaust an Bildungsinstitutionen stellt eine grosse pädagogische Herausforderung dar, die existentielle Sinnfragen und emotionale Aspekte berührt. Ziel der Holocaust-Education muss immer sein, dass künftige Generationen vom Holocaust lernen. Die Vergangenheit soll im Hinblick auf die Zukunft unterrichtet werden.
Holocaust-Education kann verschiedene Blickpunkte beleuchten, die Perspektiven der Täter, Mitläufer, Retter oder Opfer. Bei der Betrachtung der Retter werden positive Vorbilder dargestellt. Wenn es um Täter oder Mitläufer geht, kann beispielsweise erörtert werden, welche Mechanismen während der Shoa gespielt haben und wie diese entstanden sind und sich etablieren konnten. Im Zusammenhang mit Opfern ist - solange möglich - die Begegnung mit Zeitzeugen bedeutsam. In einer direkten Begegnung oder in Büchern und Videos können sich Schüler und Studenten mit der Geschichte identifizieren. Abstrakte Geschichtsschreibung genügt nicht, die Geschichte muss Namen und Gesichter bekommen. Besonders interessant ist die Einbettung des Holocaust in den Schweizer Kontext, indem sowohl positive Hilfe als auch Versäumnisse thematisiert werden können.
Tamach hat sich Holocaust-Education zu einem wichtigen Bestandteil des Angebotes gemacht, indem Institutionen, Lehrer, Schüler und Studenten, die sich mit dem Thema des Holocaust im Rahmen von Veranstaltungen, Unterricht, Seminaren oder Schularbeiten auseinandersetzen, beratet werden. Tamach fördert Begegnungen zwischen Holocaust-Überlebenden und Schülern, hält Vorträge zu Holocaust-Education und steht beratend und begleitend zur Verfügung bei Schul- und Seminararbeiten zum Thema des Holocaust.
Dr. François Wisard, Leiter des Historischen Dienstest des EDA hielt im Rahmen der zweiten Verleihung des Dr. Bigler / Bergheimer-Preises ein Referat über "Holocaust-Education in der Schweiz".